Alpakapullover in Argentinien
Im Jahr 2018 lebt ich in einer WG in Buenos Aires. Nach einer Reise meiner Mitbewohner ins nördliche Argentinien brachten sie einige Alpakapullover mit, die sofort mein Interesse weckten. Fasziniert von den Designs und der Qualität machte ich mich auf den Weg den Ursprung dieser Pullover zu ergründen. Zu dem Zeitpunkt wusste ich nicht, dass dies der Beginn eines langen Abenteuers wurde…
Die Reise führte mich zunächst nach Salta (Nordargentinien), wo ich die Muster der Pullover meiner Mitbewohner wiederfand. Auf den Textilmärkten informierte ich mich über die Herkunft der Pullover und wollte wissen wer diese Pullover herstellt. Leider musste ich erfahren, dass die Pullover nicht in Argentinien hergestellt werden, sondern aus Peru oder Bolivien von vielen verschieden Familien hergestellt werden. Betrübt aber von meinem Vorhaben gleichermaßen entschlossen kehrte ich nach Buenos Aires zurück.
Odyssee durch Peru
Stets mit meinem Vorhaben im Hinterkopf fragten mich einige Freunde, ob ich Lust hätte mit nach Peru zu reisen. Von der Idee war ich sofort begeistert und die Chance neben einer tollen Reise den Ursprung der Alpakapullover zu finden motivierte mich.
Die Reise führe mich zuerst nach La Paz (Bolivien) von wo ich weiter nach Puno (Peru) reiste, um dort meine vorgereisten Freunde zu treffen. Hätte ich damals gewusst, dass ich schon so nah am Ursprung der Alpakapullover war…
Über einige weitere Stationen fand ich die Pullover schließlich in Cusco wieder. Dort fragte ich auf den Textilmärkten wo ich die Familien/Hersteller der Alpakapullovern finden kann. Von kleinen Straßenverkäufern landete ich dann beim lokalen Großhändler. Hier stellte sich heraus, dass die Pullover nicht in Cusco hergestellt werden. Zumindest konnte ich dort ein buntes Sortiment aus Pullovern erstehen, die ich nach Deutschland verschickte. Einzelne Pullover stellte ich in verschiedenen Onlineportalen zum Verkauf aus. Hierdurch überprüfte ich, ob überhaupt Interesse an den Pullovern besteht.
Von der Reise nach Peru kehrte ich zunächst nach Buenos Aires zurück, ohne den Ursprung der Pullover ergründet zu haben. Doch auch von diesem Rückschlag ließ ich mich nicht entmutigen. Einige Monate später entschloss ich mich alle relevanten Branchenvertreter sowie lokalen Behörden per E-Mail zu kontaktieren. Leider führte dies auch nicht zum Ziel. Letztendlich lernte ich in Buenos Aires eine Freundin kennen, deren Onkel in Peru im Textilexport arbeitet und mir weiterhelfen konnte.
Professionelle Entwicklung von Incasol
Mit der Hilfe von meinem neuen Kontakt in Lima konnte ich die erste Lieferung von 60 Pullovern im Jahr 2019 realisieren. Wieder in Deutschland und mit der tatkräftigen Unterstützung meiner Mitbewohner und Freunde entstanden die ersten richtigen Artikelfotos. Nach anfänglich guten Verkäufen konnten weitere Pullover bestellt werden. Immer noch als Nebenprojekt entwickelte sich Incasol gegenüber dem Vorjahr sehr positiv. Dieser Entwicklung geschuldet wurde für 2021 geplant mehr anstelle weniger Energie und Zeit aufzuwenden.
So reiste ich trotz komplizierter Corona Regelungen im März 2021 mit Begleitung erneut nach Peru. Das Ziel war endgültig den Herstellungsort der Pullover zu ergründen. Wir wollten herausfinden wer hinter den Pullovern steht und wie diese produziert werden. Nach zahlreichen Stationen, Höllentrips auf peruanischen Straßen, unangenehmen Bekanntschaften mit Mensch und Tier, aber auch unglaublicher Natur, interessanten Charakteren und kulinarischen Höhepunkten fanden wir tatsächlich die Gesichter, die hinter den einzigartigen Alpakaprodukten stehen. Nach einmonatiger Reise quer durch Peru standen wir bei Efrain uns seiner Familie, die in der Nähe des Titicacasees wohnt, vor der Tür. Herzlich wurden wir empfangen und sie gaben mir detaillierte Einblicke in den Produktionsprozess und alles was es dabei zu beachten gilt. Man hat sich sowas sofort gut verstanden und schätzen gelernt. Seit dieser Begegnung werden alle Incasol Produkte ausschließlich von dieser und weiteren befreundeten Familien in Handarbeit hergestellt.